Guten Morgen.
Da @the voice immer mal wieder gerne meinen Namen ins Spiel bringt, möchte ich mich auch noch einmal äußern.
Erstens: Mein Wechsel zur TG Voerde steht in keinster Weise in irgendeinem Zusammenhang mit dem Abschneiden der EN Baskets.
Zweitens: Was die Kritik an Personen angeht, verweise ich gerne nochmal auf meinen Beitrag vom 22.12. (Wedel – Spiel Hauptrunde). Das was da steht, das sehe ich heute noch genau so und nicht anders.
Drittens: Es besteht jedoch auch kein Zweifel, dass Kritik erlaubt ist. Ist doch völlig klar, dass man nicht auf der einen Seite möglichst viele Zuschauer in die (neue) Halle locken will und dann ein Abstieg seitens der Fans und anderer Zuschauer unkommentiert bleibt.
Viertens: Absteigen ist scheiße! Den Bundesliga – Abstieg werde ich nie vergessen. Zu dieser Zeit war ich – im Gegensatz zu dieser Saison - sehr sehr nah dran und auch in der Administrative mit tätig. Damals wurden Fehler gemacht, vermutlich genauso wie heute. Bei einer Analyse ist dann immer die erste Frage: waren diese Fehler absehbar, als die Entscheidung getroffen wurde?
Fünftens: Meine kleine Analyse der Saison:
Man hat vor der Saison 100 % auf den Faktor Trainer gesetzt. Das ist nicht unüblich, aber in der hier praktizierten Form schon sehr extrem gewesen. Beginnend mit dem Slogan „Pure Leidenschaft“ bis hin zu der öffentlich gemachten These „Irgendwann steigen wir nur mit Deutschen Spielern in die ProA auf“. In meinen Augen wurde da vom Trainer Wunderdinge erwartet. Diese Erwartungshaltung hat Radomirovic allerdings selbst immer befeuert, da er zu keiner Gelegenheit versäumt hat zu betonen, was für ein herausragender Trainer er ist und ihm keiner das Wasser reichen kann. Dieser Habitus des Übungsleiters ist bereits in einer sehr frühen Phase der Saison (vor dem 1. Spiel) von Teilen der Aktiven kritisiert worden. Radomirovic hat immer deutlich gemacht: „My way or highway.“ Natürlich will ein Trainer immer seine Linie durchziehen, natürlich sucht der Trainer die Spieler alleine aus, natürlich gibt der Trainer der 1. Mannschaft die Richtung für den gesamten Verein vor – nicht nur in Schwelm. Aber Herr Radomirovic hat es nicht geschafft, einen Teil der Schwelmer Basketballer von seinem Weg zu überzeugen und hat Personen zurück gelassen.
Der Vorstand hat den Trainer extrem lange gestützt und unterstützt. Das finde ich grundsätzlich (aus Trainersicht ;-)) erste einmal sehr loyal und gut. Leider hat man aber entstehende Probleme schlicht weggeblendet, anstatt sie zu lösen. Und so sind Schwelbrände entstanden, die irgendwann deutlich die Atmosphäre belastet haben.
Irgendwann lag das Kind im Brunnen. Um es dort wieder heraus zu holen, wäre ein harter, vielleicht teurer Schritt nötig gewesen: Trainerwechsel vor Ende der Wechselfrist, Neuverpflichtungen, alle Spieler auf den Ausländerspots nach Hause schicken und neu besetzen. Dieses nicht zu tun, ist sicherlich auch begründbar, vielleicht sogar ethisch, moralisch eine gute Entscheidung. Doch der Lauf der (sportlichen) Dinge konnte nun nicht mehr aufgehalten werden. Die Konsequenz hieraus ist nun der Abstieg.
Der Abstieg aus der Bundesliga damals war bitter - aber alle Beteiligten (ich inklusive) haben daraus gelernt und verschiedenste Konsequenzen für sich gezogen.
Aus dem Abstieg 2016 kann man sicher auch eine Menge lernen.
Ich wünsche eine erholsame und erquickliche Sommerpause!
Gruß
schrader